Die US Rails sind jetzt schon hartnäckiger als die anderen Songriter-Go-Band-Projekte, die aus dieser Richtung so kommen. Irgendwie scheinen Joseph Parsons, Ben Arnold, Matt Muir, Tom Gillam und Scott Bricklin einen Narren aneinander gefressen zu haben und legen bereits den vierten gemeinsamen Tonträger vor. Dabei fällt vor allen Dingen eines ins Ohr: Die Herren haben zwar einen recht eigenen Sound - vor allen Dingen deswegen, weil Arnold den üblichen Americana-Effekt durch seine souligen Keyboards relativiert - legen aber keinen Wert darauf, den kreativen Prozess gemeinsam zu betreiben: Hier stellt jeder seine eigenen Songs vor - allerdings mit dem Bonus, dass ihn die anderen Herren mit Inbrunst und Spielfreude unterstützen. Deswegen klingt auch diese Scheibe eher wie ein Sampler, als eine Band-Scheibe. Das macht aber nix, denn so kommen wir in den Genuss eines recht unterschiedlich gestaffelten Oeuvres, das auch klanglich einiges zu bieten hat - nicht zuletzt auch wegen der unterschiedlichen Timbres der Vokalisten, die diese nach dem Motto "getrennt marschieren, vereint singen" freilich auch mal zu Harmonien auftürmen können, wenn sie es darauf anlegen. Insgesamt ist dieses die bislang ordentlichste und kurzweiligste US-Rail-Scheibe geworden.