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Tonträger-Review
 
Vampire Weekend - Modern Vampires Of The City

Vampire Weekend - Modern Vampires Of The City
XL Recordings/Beggars Group/Indigo
Format: CD

Im Gegensatz zum Vorgänger bietet "Modern Vampires Of The City" einen eher langwierigen Einstieg. Beim zweiten Song schöpft man zwar bereits Hoffnung, die gewohnt zackig-eingängige Vampire-Manier wiedererleben zu dürfen, muss sich aber insgesamt doch etwas winden und das Album erst einmal verdauen, um Begeisterung zu entwickeln - man ist schließlich ein Gewohnheitstier - doch garantiert: Die ist dann umso größer!

Vampire Weekend scheinen mit jedem Album mehr in die Tiefen der Produktionsmöglichkeiten einzusteigen, denn auch dieses Mal erscheint das Ergebnis um einiges wuchtiger und ein kleines bisschen glatter als die vorherige LP. Allerdings ist Bandmitglied und Multiinstrumentalist Rostam Batmanglij nebenbei ja ohnehin studierter Musiker und routinierter Produzent (auch elektronischer Musik), dem man ohne Frage einen Hang zum Perfektionismus zuschreiben kann. Das gilt nicht weniger für die Kollegen. Ezra Koenig hat mit seinem Gesang mehr Präsenz denn je, Chris Baio hat sich in der letzten Zeit auch als DJ einen Namen gemacht und steuert das üblich solide Bass-Fundament bei, sicher aber auch seine Erfahrungen mit tanzbarer Musik. Chris Tomson wird nicht müde, die Hipster-Gemeinde mit seinen unverwechselbar erfrischenden Schlagzeugspiel zu bespaßen.

Die bekannten Konstanten - Piano, Streicher und Cembalo, griffige Gitarrenmelodien - sind wiederzufinden. Zwar liefern die vier New Yorker hier weniger simpel gestrickten Indierock mit den wohl tausendfach beschriebenen Afropop-Einflüssen, stattdessen umso raffinierter komponierte, multinational inspirierte Pop-Songs.
Apropos New York, nicht nur dank Titel und Cover könnte man das Album auch das New York-Album nennen. Von den Texten ganz abgesehen, in denen sich vieles um zerstreute Individuen und Geschichten aus der großen Stadt zu drehen scheint, klingt die Musik fast stellvertretend für den Big Apple nach den unterschiedlichsten Einflüssen der ganzen Welt. Findet man es zuerst vielleicht störend und etwas schade, dass Koenigs Vocals durch das Effektboard à la R'n'B gejagt wurden, kann das Ganze nach ausgiebigem Beschnuppern doch wirklich spannend sein. Weniger ist mehr, aber mehr ist Vampire Weekend - es sitzt einfach jeder Handgriff. Die vergleichsweise ruhigeren Passagen des Albums entfalten nach mehrfachem Hören ihren besonderen Reiz, aber auch auf die typischen Up tempo-Hits wird nicht verzichtet.

Insgesamt ein sehr durchdachtes und vielfältiges Gesamtwerk, das nicht nur den perfekten Soundtrack zum sich endlich ankündigenden Sommer in der Stadt liefern dürfte.



-Lisa Schmitz-



 
 
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