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Money - The Shadow Of Heaven Bella Union/Pias/Rough Trade
Format: CD
Jamie Lee und seine Kollegen aus Manchester sehen sich als Ideologen. Deswegen der pragmatische Projektname und deswegen die Verweigerung als potentielles Next Big Thing den üblichen Erwartungen an eine junge Brit-Pop-Band zu entsprechen. Statt poppiger Riffs und blasierter Oberflächlichkeit finden sich hier komplexe, ätherische Ambient-Schleifen, viel Struktur, viel gewichtigen Inhalt (Liebe & Verlust, soziale Standortbestimmungen, geistige Stabilität, Isolation, Identitätsfindung etc.), viel Atmosphäre - aber vergleichsweise wenig Pop. Die Musik von Money erfordert Geduld - denn Lee & Co. brauchen viel Zeit, um ihre Botschaft an den Hörer heranzutragen und sie tun das auch nicht mit den Mitteln der Überraschung, sondern jenen der Unerbittlichkeit. Und sie brauchen keine lauten Töne: Von der puren Piano-Ballade bis zum verhallten Ambient-Drone reichen die Mittel ihrer Wahl. Das assoziiert, dass "The Shadow Of Heaven" kein musikalisches Wegwerf-Produkt ist, sondern eines, mit dem man sich besser auseinandersetzen sollte.
-Ullrich Maurer-
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