Ihre kleinen Geheimnisse möchte uns Tess Wiley mit ihrem neuen Album verraten. Dafür liefert "Little Secrets" elf solide Songs, die auf angenehme Weise Pop, Americana und manchmal auch ein bisschen Rock zu einer bunten Musik-Melange zusammenfügen. Tatsächlich ist die Scheibe aber kaum geheimnisvoll und nicht viel mehr als angenehm: Nach drei, vier Liedern drängt sich das Gefühl auf, dass da jemand durchaus nette Stücke schreibt, aber irgendwie auch niemandem dabei wehtun möchte. Nun könnte man natürlich einwerfen, dass Musik ja auch nicht wirklich wehtun muss, aber Tess Wiley bleibt doch meist auch emotional an der Oberfläche, reißt vielschichtige Themen nur an und untermalt diese mit Melodien, die manchmal einfach zu schön klingen. "Little Secrets" ist eine nette Platte, die sich gut hören lässt - mehr und tieferen Sinn hinein zu interpretieren fällt jedoch schwer, da auch die Texte meist nur aus alt bekannten Reimbausteinen bestehen.