Das, was diese typische Roots-Rock Band auszeichnet, ist nicht wirklich die Art, mit der sie geschickt die jeweils geeignetesten Genre-Versatzstücke zusammensetzt und dabei zu stilistisch durchaus variantenreichen Ergebnissen kommt und insbesondere bei akustischen Passagen ein regelrechtes Americana-Pop-Feeling entwickelt, sondern, dass die Herren um ihren Frontmann Keith Benzie aus Edinburgh kommen. Das hat insofern Tradition, als dass die Jungs immer schon ein Faible für US-Country-Rock und artverwandtes hatten und schon seit 2007 in dieser Form agieren. Schottisches gibt es freilich auch auf dieser zweiten Blue Rose Veröffentlichung der Wynntown Marshals nicht. Stattdessen variiert man die betreffenden US-Referenzen. Durch den Einsatz einer Rickenbacker 12-string, Pedal-Steel und Harmoniegesängen kommt dieses Mal ein dezidiertes Westcoast-Feeling auf - ohne die "Grassroots" zu vernachlässigen. Für Armericana-Freunde ist dies bedenkenlos zu empfehlen. Freunde schottischer Bands sollten indes die Finger davon lassen, denn Benzie & Co. sind zuweilen amerikanischer als die Amis selbst.