Es ist ja zugegebenermaßen recht süß und charmant, wie die 23-jährige Sängerin und Multiinstrumentalistin aus Toulouse da mit ihrem französischen Akzent die englischen Lyrics verführt - es stellt sich aber schon die Frage, warum Jain ihren durchaus attraktiven Mix aus Franco-Pop mit afrikanischen und karibischen Wurzeln und einer gehörigen Portion Reggae nicht gleich auf Französisch vorgetragen hat. Aber vermutlich liegt Jain das multikulturelle Anliegen zu sehr am Herzen, als dass sie sich auf diese Weise einschränken wollte. Wichtig ist dabei nur, dass sich Jain von allem fernhält, was irgendwie mit angelsächsisch beeinflusstem Pop zu tun hat. Die Wurzeln ihres Tuns liegen im Kongo, in Abu Dhabi, in Dubai, Madagaskar, Toulouse, Lyon und in Paris - alles Stationen ihrer musikalischen Odyssee und alles Orte an denen sie auch entsprechende Inspirationen einsammelte. Hinzu kommen dann noch Elemente karibischer Musik - vom Son über Salsa bis zum Reggae. All das wird in mitreißenden, melodischen Popsongs zu einer ganz eigenen Melange verquirlt, die - trotz aller weltmusikalischen Ansprüche - produktionstechnisch hypermodern aufgebrezelt wurde und mit der Jain bereits die Herzen der Franzosen im Sturm eroberte. Es gibt keinen Grund, warum ihr das bei uns nicht auch gelingen sollte.