Mag sein, dass sich die ersten Takte von "I Saw Her Face", dem Opener des zweiten Albums "Gazing Globe" der Indie-Pop Band Outer Spaces aus Baltimore noch anhören mag wie "Dreams" von Fleetwood Mac. Aber Cara Beth Satalino, die kreative Kraft hinter dem Projekt, ist eine viel zu gewiefte Songwriterin, um einfach bestehendes Musikgut emulieren zu wollen. Tatsächlich drehen ihre Songs oft im entscheidenden Augenblick in vollkommen überraschende und faszinierende Richtungen ab, die diese selbst dann zu memorablen Ereignissen machen, wenn sie zunächst klassischen Schemata zu folgen scheinen. Point in case ist schließlich auch "I Saw Her Face", das mit einer brillanten, druckvollen Bridge den o.a. Vergleich relativiert.
Fleetwood Mac ist deswegen auch trotzdem kleine schlechte Referenz, denn wie diese Truppe schafft es Cara schließlich auch, mit wenig Aufwand und konventionellen Versatzstücken - aber jeder Menge brillanter Ideen - stilistisch breit gefächerte, organisch aufbereitete Powerpop-Songs mit Indie-Charme und potentiellem Hit-Appeal zu erschaffen; die sie dann auch noch mit lässiger Nonchalance vorträgt. Und ihr musikalischer Partner, Chester Gwazda, packt das alles in ein schlüssiges, cooles Sounddesign, das Caras Gesang und ihrem bemerkenswert intuitiven, autodidaktisch angeeignetem Gitarrenspiel alle Möglichkeiten zur Entfaltung bietet. In vielerlei Hinsicht gelingt Outer Spaces hier so ziemlich alles, was andere vergeblich anstreben.