Nachdem sie zuletzt "nur" ein Album mit einer Sammlung im Laufe der Jahre entstandenen Weihnachtssongs veröffentlicht hatte, ist das neue Werk der umtriebigen Schwedin, die theoretisch in Berlin lebt (also dann, wenn sie nicht auf Tour ist, was allerdings so gut wie nie vorkommt), wieder ein ganz "normales" Album geworden. Als gewiefte Songwriterin arbeitet Sofia dabei mit Material aus Erfahrungen und Beobachtungen, die sie auf ihren Reisen macht. Das Thema der neuen Scheibe sind dabei ihre Touren durch die USA, die sie hier in weitestgehend akustisch ausgerichteten Folkpop-Balladen "ausschlachtet". Die besungenen Tatzen des Bären geht es demzufolge wohl weniger um vertonte Zoobesuche, sondern um Mystik, Spiritualität und amerikanischer Naturereignisse. Auch der Phänomene wie der Klimawandel werden in Songs wie "California Snow" oder "Blood Moon" thematisiert.
Musikalisch agiert Sofia dabei zwar mit klassischen amerikanischen Stil-Mitteln (etwa einer öfter auftauchenden Steel-Gitarre) - führt diese aber stilistisch mit ihrer melancholischen skandinavischen Mentalität zu einem letztlich eigenständigen Melange zusammen; wobei sie die ansonsten oft dominierenden poppigen Aspekte ihres Tuns zugunsten eines stringenten Storytellings und eines betont emotionalen Vortrages deutlich zurückfährt. Insofern ist das in jeder Hinsicht überzeugende "Paws Of A Bear" weder ein Countryfolk- noch ein Pop-Album geworden - sondern liegt irdendwo dazwischen.