Copenhagen kommen (bis auf die Keyboarderin Kirsa Wilkenschmidt) eigentlich eher aus London. Frontmann und Sänger Neil G. Henderson beackert mit dem acht Personen (+ Streicher) Orchester einen musikalischen Bereich wie etwa die Tindersticks oder Cousteau. Zufälligerweise ergibt sich daraus auch die genaue Schnittmenge. Denn Copenhagen bieten sowohl Cousteaus vielseitige Arrangements, wie auch die morbiden Melodien, die bei den Tindersticks im Vordergrund stehen. Dennoch zeigen Copenhagen einiges an Eigenständigkeit: Die bandeigene Geigerin Ruth Gottlieb, gleich zwei Backgroundsängerinnen sowie der Trompeter John Hutchinson setzen deutliche Akzente, die die Musik Copenhagens auf interessante Weise bereichern. Viel mehr als die Vergleichsbands setzen Copenhagen auf die Wirkung der Dynamik und so mancher Track entwickelt sich so vom sanften Säuseln zu einem stürmischen Orkan. Und: Wie die Tindersticks verstehen es Copenhagen, die Tracks durch ungewöhnliche Schlenker und bewußte strukturelle Brüche interessant zu halten. Freunde orchestraler, melancholischer Songs dürften begeistert sein.