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Tonträger-Review
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Krief - Chemical Trance Indica
Format: Digital
Auf seinem neuen Album quetscht der Kanadier Patrick Krief (der dereinst als Gitarrist bei den Weirdmastern The Dears reüssierte) sozusagen seinen inneren Beatle aus. Bereits auf seinem Solo-Debüt "Dovetale" aus dem letzten Jahr zeigte Krief ein gewisses Geschick für eingängige Pop-Songs, die er weiland aber noch eher zögerlich in stilistisch unsteten Verpackungen versteckte und dabei auch auf seine Indie-Rock-Vergangenheit zurückgriff. Das schenkte er sich nun und reicherte das neue Material selbstbewusst mit einer gewissen epischen Tendenz und Sinn für Opulenz in einem klassischen, organischen Gitarrenpop-Setting mit psychedelischer Note an und widmete sich dabei erfolgreich dem Ausloten von Melodien und Harmonien auf melancholischer Basis. Das Ganze darf dabei durchaus schon mal in psychedelischer Verstiegenheit, Radiohead'schem Wagemut oder Cohen'scher Larmoyanz versinken, bleibt aber stets beim Song. Dabei überrascht Krief mit einem gesunden, songwriterischen Selbstverständnis und einem wahren Füllhorn arrangementstechnischer Ideen. So lässt man sich zeitlosen Indie-Pop gerne gefallen.
-Ullrich Maurer-
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