"Girl Friday" ist im anglophilen ein Begriff, der ein Mädel bezeichnet, auf das man sich verlassen kann und das die Sachen erledigt. Es ist auch der Name, den sich Vera Ellen, Libby Hsieh, Sierra Scott und Virginia Pettis aus L.A. als Namen für ihr gleichberechtigt agierendes Post-Power-Punk-Rock-Quartett ausgesucht haben. Die Damen wechseln sich beim Singen ab, arbeiten gemeinsam an den Songs und betrachten sich selbst eher als Wahl-Familie denn als Band - was nicht nur dazu führt, dass das ganze Debütalbum von einem "wir gegen die Welt"-Sendungsbewusstsein durchzogen wird, sondern auch eine Menge unterschiedlicher Ideen, Stile und Inhalte zu einer schlüssigen Indie-Melange verquickt wurden.

Dabei nutzen sie ihre Position als ambitionierte Songwriterinnen, ihre politischen Botschaften in durchaus attraktiven musikalischen Kombinationen an die Hörer(innen) heranzutragen. Es geht dabei weitestgehend um die Sorgen, Ängste, Nöte, Erwartungshaltungen und Hoffnungen mit denen man sich als heranwachsender jugendlicher in den USA heutzutage herumschlagen muss. Wut und Verachtung alleine sind dabei indes nicht ausschlaggebend: Bereits jetzt zeigen Girl Friday ein differenziertes Weltbild, das auch in der vielschichtigen musikalischen Aufbereitung zum Ausdruck kommt in der sich die Komplexität des Lebens recht anschaulich widerspiegelt.