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Will Varley - The Hole Around My Head Yellow Cake/Rough Trade
Format: LP
Yellow Cake ist ein neues Label des Produzenten Cameron McVey - der eigentlich bekannt ist für seine Arbeiten mit Massive Attack, Portishead, den Sugababes und seiner Frau Neneh Cherry. Dass als erste Veröffentlichung dort nun die neue Scheibe seines Freundes Will Varley erscheint, mag ein interessanter Fingerzeit für die Zukunft sein, denn Varley ist ja seit gut zehn Jahren als britischer Folkie mit einem musikalischen Faible für Americana Flair tätig. Denn während Varley auf seinem neuen Werk zwar auch erstmals auch als Produzent tätig wurde - während der Pandemie unterstützt von McVey per Video-Call - und diese Gelegenheit nutzte, sein für gewöhnlich frugales Sound-Setting mit elektrischen Elementen, angedeuteter Band-Instrumentierung und Overdubs aufzubohren, kam dabei natürlich keine irgendwie geartete Pop-Musik heraus. Stattdessen entwarf Varley in diesem Setting sein Gegenstück zu Springsteens "Nebraska" (McVey geht denn auch so weit, Varley als den Springsteen seiner Generation zu bezeichnen). Inhaltlich geht es Will darum, des Menschen Bestrebungen, dem allgegenwärtigen Chaos irgendeine Art von Ordnung zu entringen, zu thematisieren. Trotz des interessanten Wortspiels im Titel des Albums geht dieser Ansatz auf Kosten von Wills ansonsten prägendem Humor. Die betonte Ernsthaftigkeit des Vortrages ist dann eine weitere Parallele zu Springsteen. Obwohl McVey das anders sieht, stellt dieses Album einen Paradigmenwechsel für Will Varley dar. Für Fans seiner folkigeren Vorgänger-Alben dürfte das indes kein größeres Problem darstellen.
-Ullrich Maurer-
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