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Tonträger-Review
 
Ruston Kelly - The Weakness

Ruston Kelly - The Weakness
Concord/Universal
Format: LP

Nominell gilt Ruston Kelly natürlich immer noch als Country-Künstler - auch wenn er für die Produktion seines nunmehr dritten Solo-Albums von Nashville in die Kleinstadt Portland im Staate Tennessee zog, um dort seine Ruhe haben zu können und sich mit Hilfe des Produzenten Nate Merceareau (der als "Indie-Soul-Spezialist" zuletzt Sharon van Etten, Leon Bridges und Maggie Rogers betreute) musikalisch weiterentwickeln zu können. Einer der Gründe des Umzuges dürfte indes die Trennung von Rustons populärer Gattin Kacey Musgraves gewesen sein - was sich mit Sicherheit inhaltlich in den neuen Songs niederschlägt. Kelly ging mit der Absicht an die Produktion des Albums heran, sich weiter von seinen Americana- und Country-Roots abzusetzen und den Pop-Aspekt seiner Musik (der bis dato dem typischen Nashviller Country-Pop zuzurechnen war) in eine andere Richtung zu lenken. Dabei kam er auf die Idee, die grüblerischen Männerschmerz-Lyrics von "The Weakness" in stadientaugliche Rock-Songs und lebhafte Mid-Tempo-Pop-Tracks einzubetten, um der Musik auf eine Ebene mit dem vokalen Vortrag zu stellen. Das bedeutet: Klassische Torchsong-Balladen sind hier nicht mehr der Fokus. Das Ergebnis ist durchaus divers: Zwar öffnen sich Kelly und Mercereau in stilistischer Hinsicht gegenüber Kellys bisherigen Arbeiten deutlich - es ist nur nicht ganz klar, ob das die richtigen Stilistiken sind. Denn anstatt der angekündigten Rock-Songs gibt es im 80s-Stil glatt gebügelte, organische Pop-Songs, die zudem strukturell, harmonisch und melodisch immer den einfachsten, vorhersehbarsten Weg beschreiten. Diese Art von Banalität nimmt den erstaunlich offenen, brutal ehrlichen Selbstfindungs-Lyrics Kellys (mit denen er nicht klagen will, sondern sich seiner Schwächen bekennt) ihre Schärfe. Da hätte man sich dann rauere, weniger artifizielle Sounds gewünscht.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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