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Sprints - Letter To Self

Sprints - Letter To Self
City Slang/Rough Trade
Format: LP

Mit der Veröffentlichung des Debüt-Albums des irischen Post-Punk-Quartetts Sprints zeigt das lange Zeit auf Elektronik-Themen fokussierte City Slang-Label erneut die inzwischen beachtliche stilistische Bandbreite, die in der aktuellen Veröffentlichungs-Phase angeboten wird. Die um die als Gitarristin und Sängerin waltende Frontfrau Karla Chubb agierende Band aus Dublin zeigt mit ihrem attraktiven Mix aus eklektischer Post-Punk-Ästhetik, Punk-Attitüde und druckvollen Grunge-Rock-Appeal, was auch heutzutage noch in dieser Hinsicht möglich ist, wenn man nur etwas zu sagen hat - und genug Wut im Bauch, um der Sache performerisch dann auch den gewissen Nachdruck verleihen zu können. Und zwar in einem sehr clever kontrollierten Umfeld.

Denn anstatt einfach drauflos zu holzen, arbeiten Sprints geschickt mit der Dynamik, der Struktur und musikalischen Gegensätzen. Witzigerweise führen Sprints dabei mit Jehnny Beth und ihrer Band Savages genau jene Band als Inspirations-Quelle an, die genau mit diesen Zutaten das Genre eine halbe Generation vor Sprints bereits entscheidend geprägt haben. Dem Vernehmen nach fanden die vier Mitglieder den Sound des Projektes Sprints 2016 auch erst unter dem Eindruck des Besuches eines Savages-Konzertes. Wobei Sprints nie als Savages-Abklatsch konzipiert war - denn durch die lange Vorbereitungszeit des Debütalbums haben Sprints gelernt, dass Postpunk und Rockmusik einem gepflegten Songwriting und sogar einer Zugänglichkeit nicht unversöhnlich gegenüberstehen müssen - und bedienen souverän alle Aspekte. In ihren Lyrics formuliert Karla ihre scharfsinnigen Gedanken zu den Themen frauenfeindliche Fetischisierung, Geschlechterungleichheit, körperliche Autonomie (im Rahmen einer das Abtreibungs-Thema betreffenden irischen Verfassungs-Ergänzung) und räumt dann auch gleich ein, dass sie Wut und Negativität dabei als veritabel kreative Triebfedern für ihre Musik akzeptiert hat - was sie dann zusammen mit ihren Musikern im Bandkontext auch geschickt zu nutzen weiß.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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