Die Songs ihres dritten Albums hielten "die scheinbar disparaten Aspekte" ihres Charakters zusammen - meint die in London ansässige serbisch/kanadische Songwriterin Dana Gavanski zu "Late Slap". Wenn damit gemeint ist, dass sich Dana ihre nach wie vor komplexen philosophischen Überlegungen über die Widersprüchlichkeiten unserer modernen Zeiten mit einer Sammlung von lebendigen, weitestgehend lebensbejahender, zugänglicher und (mangels eines treffenderen Begriffes) gefälliger Indie-Pop-Songs von der Seele geschrieben hat, anstatt sich - wie zu Beginn ihrer Laufbahn - mit verstiegenen, hakeligen Artpop-Bastardenzu verwirklichen, die selbst einer Aldous Harding Respekt abgenötigt hätten, dann können wir dieser Aussage nur uneingeschränkt zustimmen. Das liegt auch daran, dass sich die bisher als klassische Songwriterin agierende Künstlerin den Wundern der modernen Heimstudio-Technik zuwandte, und die Designs ihrer neuen Songs im Computer entwarf, bevor sie diese zu Mike Lindsay - seines Zeichens immerhin Erfinder der Folktronic-Gattung - trug und ihn bat, diese Entwürfe dann mit ihren Bandmusikern im Studio zu einem organisch/synthetischen Gesamtkunstwerk zu verschmelzen, wie wohl nur Lindsay es vermag. Der Widerspruch zwischen inhaltlicher Komplexität und musikalischen Hochgefühls symbolisiert netterweise auch das Cover-Motiv, das eine fröhliche Dana mit schwarzen Teufelsaugen zeigt. Unter dem Strich ist dieses Album - insbesondere für all jene, die Dana Gavanski bislang zu spröde und ambitioniert erschienen sein mag - fast schon so etwas wie ein heilsamer Schock.