Eine wahre Geschichte: Autobahn, kurz vor Hannover, Montag Morgen, es ist Stau. Die Autos stehen und die Leute haben verständlicher Weise nicht die beste Laune. Doch in einem Wagen sitzt ein Typ. Er lacht, wippt mit dem Kopf und trommelt rhythmisch aufs Lenkrad. Er hört eine Split-CD, die sich zwei Bands namens Shandon und Headlong teilen.

Shandon kommen aus Italien und spielen - um einmal das Platteninfo zu zitieren - "Punkbillyskacore". Die sechs Jungs sind für die ersten fünf Stücke dieser Scheibe verantwortlich, von denen besonders die besonders gelungen sind, in denen der Punkrock etwas zurück gestellt wird. "KRW" ist so einer. Das hat schon Emo-Züge mit gelegentlichen Bläser-Einsätzen. Ein weiterer Höhepunkt der Ausfall-freien Shandon-Seite ist "The Mild Bunch". Ein im Midtempo gespielter Ska-Sing-A-Long, auf den auch etablierte Bands der Marke Mighty Mighty Bosstones oder Mad Caddies sehr stolz sein würden.

Headlong, die man früher in ähnlicher Besetzung auch mal als The Daises kannte, verzichten auf Bläser, sind aber nicht weniger Party-kompatibel als Shandon. Musikalisch sind sie im weitesten Sinne Punkrock, gehen aber schon stark in Richtung Gitarren-Pop. Ihnen ist zwar kein Ohrwurm wie ihren Platten-Partnern gelungen, was den Hörgenuß aber ganz und gar nicht schmälert. Im Gegenteil, ihre fünf Stücke sind durch die Bank hörbar, besonders klasse ist das an Pyogenesis erinnernde "Free To Be" (Pyo-Kopf Flo von Schwarz wird übrigens auch die nächste Platte produzieren). Freuen wir uns also auf weitere solch gelungener Split-Competition der Labels Ammonia und Wolverine.