Es muss ja nicht immer laut sein. Wer befürchtet hatte, die wunderschöne "November" CD der Melancholiker aus Kansas sei eine Eintagsfliege gewesen, sieht sich angenehm enttäuscht. Mit einer Gelassenheit, die man heutzutage wirklich suchen muss, arbeitet sich das Ehepaar Coykendall und ihre Mitstreiter auch auf "Town Of Ten" durch eine Sammlung einwandfreier Americana Tracks im besten Sinne. Songs, die ebenso unspektakulär erscheinen, wie sie schlüssig auf den Punkt gebracht werden. Mit der größten Selbstverständlichkeit picken sich die Old Joe Clarks die banalsten Zutaten heraus - ein schläfriger Banjo-Lauf hier, eine ausgeschlafene Steel-Gitarre da, ein wenig Akustische und hier und da Farbtupfer von Melodica, Fiddle oder Klarinette - und zimmern sich daraus die schönsten, eingängigsten und tröstlichsten Elegien westlich des Mississippi zusammen. Die schön arrangierten Fotos desolater Orte und Zustände, die sich im Booklet finden, spiegeln dabei genau den eingefangenen Gemütszustand wieder. Die Old Joe Clarks sind nichts für hektische Trend-Häscher sondern eher etwas für bedachte Genießer. Da kann man einfach nicht "Nein" sagen...