Im (nach Veröffentlichungen) 20. Dienstjahr haben Marillion wahrlich Anspruch auf eine "Best Of"-Würdigung. Diese hier ist nachvollziehbar compiliert, wertig gemacht (jedenfalls was das Booklet angeht: Der traurige Narr als Maskottchen ist wieder da!) und fällt doch merkwürdig auseinander. Wofür allerdings das Label nichts kann.

Es entbehrt doch nicht einer gewissen Ironie, dass diese Neoprogger, die sich ursprünglich vom Sound der guten alten Genesis noch mit Peter Gabriel (und auch von dem der unfairerweise nahezu unbekannt gebliebenen, wunderbaren Twelfth Night) hatten anregen lassen, dass also diese Band nach ihrem eigenen Sängerwechsel von Fish zu Steve Hogarth einen ganz ähnlichen Wandel erfahren hat, wie Genesis ab dem Moment, wo Phil Collins das Mikro übernahm. Und dieser Übergang vom Pathos zum Pop, vom großen Entwurf zur etwas seichten Unverbindlichkeit trennt halt - obwohl einige Übergänge erkennbar sind - diese CD zwischen Track 8 und 9 so sehr, dass man die Zusammenstellung fast nicht an einem Stück hören mag. Tut man es doch, kommt man jedoch nicht umhin, die Zusammenstellung zu loben, die auch Perlen wie das schöne Rare Bird-Cover "Sympathy" berücksichtigt. Auf erstmalige Veröffentlichungen jedoch braucht der Fan nicht zu hoffen, diverse Boxsets und Singles-Collections haben das Feld bereits komplett abgeerntet.