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Orden Ogan - Testimonium A.D.

Orden Ogan - Testimonium A.D.
Eigenvertrieb
Format: CD

Den Orden mit Wurzeln im Sauerland einfach als Fantasy- oder Bombast-Metal abzutun, würde dem Sextett bei weitem nicht gerecht. Dazu ist das vorliegende Album einfach zu vielschichtig und eigenständig und hebt sich damit angenehm aus dem nicht immer besonders originellen Einheitsbrei des Genres ab. Livepräsenz zeigen Orden Ogan vor allem bei Mittelalter-Festivals (Celtic Rock, Winternachtstraum) und setzen dort meist die härteren Akzente. Seit der Bandgründung 1996 ist "Testimonium A.D." neben einigen Demos und Samplern das zweite vollwertige Album. Dass es sich dabei um eine Eigenproduktion handelt (für Aufnahme und musikalischen Inhalt zeichnet Klostervorsteher, Sangesmann und Saitenzerrer "Seeb" Levermann verantwortlich), überrascht u.a. durch einen angenehm zurückhaltenden und doch sauberen Sound und das liebevoll gestaltete Booklet.

Den Einstieg macht das Titelstück mit düsteren, getragenen Chorgesängen benediktinischer Prägung. Der Übergang zu "Ethereal Ocean" (Anspieltipp!) zieht in einer Art wake-up-call das Tempo deutlich an und lässt die Bandbreite des Ordens erahnen. Bombastmukke pur mit vereinzelten Speed Metal-Elementen, hymnischen Chorgesängen und epischen Songstrukturen, die ansatzweise sogar progressiv anmuten. Zum klassischen Metal-Equipement gesellen sich u.a. Piano-, Flöten- und Streicherparts, die stellenweise an alte Kansas erinnern. Vielschichtigkeit wird groß geschrieben, getragene Parts wechseln sich ab mit rhythmisch akzentuierten Phasen. Die Ballade "Moods" wird von akustischen Gitarren und Seebs getragenem Gesang dominiert, aber auch bei den rockigeren Stücken spielen Melodie und Gesang die Hauptrolle. Die mehrstimmigen Kompositionen zwingen geradezu zum Mitschwimmen, und gleichzeitig umschiffen Orden Ogan jegliche Modefallen geschickt durch ein weitgehend zeitloses Konzept.

Dass die Ordensleute gegenüber früher etwas Tempo und Aggressivität zurückgenommen haben, dürfte den Hörer angesichts des harmonischen Gesamteindrucks nicht stören; schon eher, dass sich die Pforten des Klosters bereits nach 40 Minuten schließen. Ein rundum schönes Album, das Appetit auf mehr macht; von diesem Orden wird man sicherlich in Zukunft mehr hören!



-Stephan Kunze-



 
 
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