In der Vergangenheit musste der geneigte Hörer vor dem Kauf eines Fu Manchu-Albums nie großartig überlegen oder probehören, denn was die vier Herren aus dem heißen Süden Kaliforniens fabrizierten, klang eigentlich immer mehr oder weniger gleich bzw. gleich gut. Das hat sich jetzt geändert. Der Titel der neuen Platte - "Start The Machine" - erinnert noch an früher, als es in den Texten noch ausschließlich um Autorennen, Frauen und Comichelden ging. Und natürlich ist nicht alles neu. Der schwere Sound dieser Band klingt immer noch als ob die frühen Black Sabbath am Steuer einer Walze sitzend Iron Butterfly plattmachen würden. Jedoch, alles ist weniger psychedelisch geworden, und Scott Hills Texte überraschen mit ach so bedeutungsschwangeren Botschaften wie "Open Your Eyes" oder "Understand" - Einsichten, auf die man lieber verzichten möchte. Schlimmer noch: Die geshouteten Refrains ("Make Them Believe", "Hey"...) erinnern wie auch einige Riffs bisweilen leider an Limp Bizkit. Bei aller Kritik: Etwas so schönes wie das instrumentale "Out To Sea" haben Fu Manchu vorher nicht geschrieben.

Fu Manchu sind sich ihrer neuen Eingängigkeit wohl auch bewusst. Nicht umsonst wird man Brian Joseph Dobbs als Produzenten gewählt haben. Der saß nämlich früher unter anderem für Mötley Crüe am Pult und hat "Start The Machine" deutlich seinen Stempel aufgedrückt. Fu Manchu klingen transparenter und offener denn je. Ob sich die kürzlich in Südkalifornien niedergegangene Schlammlawine wohl demnächst in einem ihrer Videos wiederfinden wird?