Man könnte sich mit Blick auf die vorgezogenen Bundestagswahlen fragen, was unsereiner mit einer CD soll, deren Verkaufsgewinne zu 100% an gemeinnützige progressive (sprich anti-Bush) Organisationen in den USA gehen. Aber dann werden sich die meisten eingestehen müssen, dass sie die politische Lage im Land der Freien mindestens oberflächlich doch bewegt, wenn nicht gar mehr als Hartz IV etc.

Von der politischen Dimension mal ganz abgesehen sind auf dem "Future Soundtrack For America" ein paar ziemlich gute Songs drauf, die für die Anschaffung sprechen. Es handelt sich dabei ausschließlich um unveröffentlichtes Material zahlreicher Indierocker, das in Form von Coverversionen (hier besonders hervorzuheben: Jimmy Eat Worlds herrliche Version der Guided By Voices-Hymne "Game Of Pricks"), Live-Versionen (z.B. "Going For The Gold" von Bright Eyes) und alternativer Takes (z.B. Fountains Of Waynes "Everything's Ruined" als Akustik-Version) daherkommt. Dabei ist besonders interessant, dass die Bands, die sich hier die Rock'n'Roll Klinke in die Hand drücken - nehmen wir beispielsweise Blink 182 -, im musikalischen Tagesgeschäft nicht politisch aktiv sind, zumindest nicht im U2 Sinne. Und das ist wahrscheinlich auch ganz gut so.

Zu guter Letzt ist der "Future Soundtrack For America" ein weiteres Dokument der Spaltung jenes großen, schönen und manchmal schwer zu verstehenden Landes.