Wenn man in letzter Zeit den Namen Paul McCartney las oder hörte, ging es meist um Heather Mills, Scheidungen und Schlammschlachten. Doch damit ist jetzt Schluss, der Sir macht wieder das, was er am besten kann: Musik!

In den letzten vier Jahren arbeitete McCartney an seinem nun auch schon 21. Solo-Album und was soll man dazu sagen? Es ist zu 100 Prozent McCartney und es ist richtig, richtig gut! "Das Album ist beschwörend, emotional und rockend, aber ich kann es nicht in einem Satz zusammenfassen", sagt der Meister selbst. Wir versuchen es trotzdem mal. Schon nach den ersten Hördurchgängen fällt auf, dass "Memory Almost Full" ein nicht nur ungemein persönliches Werk geworden ist, sondern gerade durch seine musikalische Abwechslung überzeugen kann. Kein Song gleicht dem anderen, keine Stimmung und kein Tempo wird ausgelassen. Da gibt es den lässigen Opener "Dance Tonight", das fast schon psychedelisch-bluesige und an die Wings erinnernde "See Your Sunshine", das verspielte "Mister Bellamy", das tief-traurige "You Tell Me" oder - als völligen Gegensatz - das gut rockende "Only Mama Knows". Sie alle sind anders, aber sie alle leben von der Stimme McCartneys, von seinem Gefühl für großen Pop und das noch größere Gefühl und sie alle machen einfach eine Menge Spaß. Und nur darum geht es ja schließlich.