Quantitativ gesehen, ist die Ausbeute der Veröffentlichungen aus dem Stereolab-Kreis seit ihrer Gründung vor circa zwanzig Jahren recht ansehnlich. Obwohl sie vor kurzem eine undefinierbare Pause ankündigten, erscheint nun ihr neues und mittlerweile zwölftes Album "Not Music" und dieses holt die Band zumindest auf CD gepresst wieder aus ihrer selbst auferlegten Versenkung an die Oberfläche zurück. Neu entstandenes Songmaterial ist bei den insgesamt dreizehn Liedern jedoch nicht zu erwarten, stammen alle kreativen Ergüsse noch aus vergangenen Zeiten, in denen die Band den Vorgänger "Chemical Chords" aufnahm. Der Stempel "Überbleibsel" aus vorherigen Aufnahmesessions trübt zunächst den Blick auf das, was "Not Music" klanglich verspricht, denn es ist nicht der gefürchtete, wehmütige Abgesang auf eine lange Karriere, auf die Stereolab zurückschauen dürfen.

Die Songs entfalten hingegen ihr vitales und froh gestimmtes Wesen und scheuen ihrem Charakter nach auch nicht vor zehnminütigen Schwergewichten wie "Silver Sands" zurück, welches das Kernstück der Platte bildet und sich in eine wahre Synthesizer-Decke hüllt. Viele der Ideen auf "Not Music" erinnern an die Leichtigkeit der 60er und tragen den unverkennbaren Sound, den Stereolab seit jeher auf ihren Alben zur Schau tragen. Falls die Band nicht mehr aus ihrem verordneten Rückzug wiederkehren sollte, kann "Not Music" die Hörer nach den etwas durchwachsenen Vorgängern auf jeden Fall versöhnlich stimmen.