Es war ja schon schwierig genug gewesen, Vokal-orientierten Folkpop und Prog-Rock-Ansätze unter einen Hut zu bekommen - was dem Pariser Quintett Syd Matters bislang ja immer recht gut gelang. Mit diesem Werk wird das Ganze aber noch eine Ebene höher gehievt, und auf einen weitestgehend elektronischen Sockel gesetzt. Und auch das funktioniert. Warum? Weil sich Jonathan Morali und seine Jungs nicht in Klangideen oder Experimenten um ihrer selbst Willen verzetteln, sondern sich nach wie vor zunächst als Songwriter begreifen. Nun ja - und als Arrangierkünstler eben, denn das, die Jungs hier fabrizieren, braucht schon einiges an technischem Knowhow und elaborierter Feinplanung - sowohl was die Koordination der elektronischen wie auch der organischen Bestandteile betrifft und dann deren Verquickung miteinander. Was dabei herauskommt ist betont anspruchsvoller Pop, der allerdings trotz der o.a. Umstände nie irgendwie steril oder distanziert wirkt, sondern immer warmherzig und durchaus auch schön - von abenteuerlichen Harmonie-Konstrukten über sorgsam gestaffelte Gesangsharmonien und ausgetüftelter Samples und Loops bis zu schwelgerischen Mellotronen. Syd Matters sind dabei gar nicht mal so abgefahren, wie die im Projektnamen referenzierte Person Syd Barrett glauben lassen könnte - sie haben einfach verstanden, worum es bei ihrer Musik geht - und das ist mehr, als man von vielen Kollegen behaupten könnte.