Wenn jemand wie Susan Cattaneo damit wirbt, als Dozentin an einem College das Fach Songwriting zu lehren, dann muss sich so jemand diesbezüglich auch an höheren Maßstäben messen lassen. Allerdings muss einem der Neid lassen, dass sich Susan Cattaneo auf ihrem zweiten Album diesbezüglich recht elegant aus der Affäre zieht und tatsächlich den eigenen Ansprüchen gerecht wird. Das neue Werk ist insgesamt folklastiger als ihr Debüt, bietet aber einen bunten Querschnitt durch alle Bereiche der Americana - vom Blues über Country bis hin zum Rock. Und songwriterisch zieht Susan tatsächlich jedes Register, das sich - stilistisch songindividuell - anbietet. Und dies mit einer durchaus poppigen Note und untermauert von brillanten Vocal-Arrangements und Gesangspartien. Auch die Produktion und Präsentation lässt kaum Wünsche übrig. Angesichts solcher Veröffentlichungen - die ja popularitätsmäßig unter dem Radar fliegen - wünschte man sich dann doch, dass arriviertere Acts (Bonnie Raitt kommt im Vegleich in den Sinn) ein ähnlich sicheres Gespür für das jeweils richtige haben wie Susan Cattaneo.