Stadt in Amerika mit acht Buchstaben? Pasadena. Pasadena heißt auch die neue Platte von Heinz. Heinz kommen aus Wien. Wien ist nicht Hamburg. Trotzdem macht der Sänger von Heinz, Michi Gaissmaier, keinen Hehl daraus, daß er Blumfeld mag ("Die find ich ganz super") und bringt seine Band gleich selbst mit der viel zitierten Hamburger Schule in Verbindung, die seit den 90ern Pop auf deutsch und mit Niveau bezeichnet und Gruppen wie Tocotronic, Die Regierung oder eben Blumfeld bekannt machte. Solange die Jungs von Heinz jedoch übertreiben auf beschreiben auf bleiben reimen, bleibt Wien in Österreich.

Drei Jahre Zeit ließ sich das Quartett für sein drittes Album "Pasadena". Viel Zeit, in der es Bläser ("Lässig sein") und Streicher ("Mono") entdeckte und erwachsen wurde. Viel zu viel Zeit, denn das gewisse Etwas und der unbekümmerte Charme der Anfangsjahre ging verloren. Auf einen Song aus der Kategorie peinlichster Lieblingssong, wie es 1997 "Ich geh jetzt schlafen ohne dich" war, wartet man heuer vergebens. Zumindest schütteln die vier Freunde noch immer melodiöse Hooks zum mitsummen / -singen aus dem Ärmel, angesiedelt zwischen 60s Pop ("Lässig sein") und 90s Rock im Liquido-Look ("Radiogerät").

Wer sich bei Strophen wie "Meine eigene kleine Wohnung gefällt mir nicht, das Wasser fließt viel zu langsam und am Klo ist auch kein Licht" ("Meine neue Wohnung") noch nicht mit Grausen abwendet, dem kann die gar nicht mehr so lustige Spaßcombo als echte Alternative zur deutschen Gruppe Echt empfohlen werden. Denn die vier Heinzen sind ganz "Lieb im Prinzip". Doch wer will schon lieb sein.