Unbeirrt zieht die österreichische Indie-Combo Facelift da auf seiner immerhin bereits sechsten Veröffentlichung seine Bahnen. Wäre es nicht ganz so ungewöhnlich und ein wenig obskur, dann könnte sich der Eindruck einstellen, dass Andrea Orso und ihre Mannen mit ihrem - nicht zu unrecht als bittersüß verschrienen - Indie-Schrammelpop mit Rockdrive und New Wave Reminiszenzen da die Ästhetik diverser gleich aufgestellter Projekte vorweg genommen haben oder ihrer Zeit voraus gewesen zu sein scheinen. Das ist aber nicht ganz richtig, denn Facelift ergehen sich mit dergestalter Selbstverständlichkeit in ihrer selbst geschaffenen, manchmal sogar ein wenig sentimentalen virtuellen Kunstwelt, dass sich die Frage nach Trends und Moden gar nicht erst stellt. Nachdem zuletzt Produzent Guido Lucas für den Sound verantwortlich war, nahm dieses Mal Andrea die Sache selbst in die Hand und sorgte für ein betont zeitloses akustisches Setting. Facelift haben ihre Nische gefunden und sind glücklich dabei - bzw. manchmal auch melancholisch. Einzig die Frage, ob Titel wie "This Is For Always", "To Be With You" oder "True Lovers" tatsächlich als ernst gemeinte Lovesongs zu sehen sind, irritiert ein wenig.