Der große kleine Willie Nile hat dieses Mal ganz besonders viel vor: Auf "World War Willie" nimmt es Willie mit allem und jedem auf. Angesichts dessen, dass der Mann ja auch schon aufs Rentenalter zugeht, ist es dann schon erstaunlich, mit welchem Verve, welchem Eifer und mit wie viel Wut im Bauch er das tut. Natürlich spielt sich das weitestgehend im von ihm geliebten Großgesten-Rock'n'Roll-Setting ab - aber auch Punk, Blues und Glam-Anleihen gibt es zu bewundern (inklusive der Neil Young-Hommage "Sweet Jane"). Und wie gesagt präsentiert Nile das mit einem Schmackes, der ganz vergessen macht, dass der Mann schon vier Enkelkinder hat. Rock'n'Roll hält eben doch ganz gut jung. Und der Erfolg beflügelt Nile zudem: Im letzten Jahr trat er gleich mehrfach mit seinem Idol und Fan Bruce Springsteen auf (den er nach wie vor am liebsten musikalisch hofiert) und auch beim Tribute an Pete Townsend auf dem Times-Square war er mit dabei. Es mag zwar sein, dass Willie Nile nie den Erfolg einfahren konnte, der seinen großen Kollegen beschieden war; er lässt sich davon aber einfach nicht unterkriegen. Und Scheiben wie diesen hört man das definitiv auch nicht an.