In den 80er Jahren stellte das Projekt Latin Quarter insofern eine Ausnahmeerscheinung dar, als das es hier - mitten im damals so angesagten New Wave Pop-Setting - eine Band gab, die sich grundsätzlich als politisch verstand und es schafften, mit ihren in angenehm zugängliche Arrangements verpackten Pop-Songs, unterschwellig Agitation zu treiben und der damals eher auf Mode und Style ausgerichteten Zielgruppe waschechte Protestsongs unterzujubeln. Im Prinzip geht das auch auf dem neuen Werk so weiter - allerdings ist von der Ur-Besetzung einzig noch Gründungsmitglied Steve Skaith dabei. Der bisherige Texter, Mike Jones hat sich - laut Info - "zur Ruhe gesetzt". Dennoch schwebt der Geist von damals noch durch die Songs, die sich auch heute wieder aktuellen politischen Themen - namentlich der Flüchtlingsthematik - widmen. Da auch Yona Dunsford die Band verlassen hat, werden deren Parts heutzutage von dem Neuzugang Mary Carewe übernommen, sodass auch die klassische Latin Quarter-Soundästhetik in die Jetztzeit gerettet werden konnte (zum Glück minus der typischen 80er-Jahre Klangmanierismen). Kurzum: Fans der alten Latin Quarter werden auch die neuen Latin Quarter lieben.