Was haben eigentlich Edwyn Collins, Aztec Cameras Sänger Roddy Frame, Albert Cabrera von den Latin Rascals, der Saxophonist Ted Milton, der Rapper KC Flightt, Kathleen Hannah sowie Shinehead gemeinsam? Genau, sie geben sich allesamt auf dem eponymen Debütalbum von Playgroup die Klinke in die Hand. Playgroup ist das neue Projekt des Briten Trevor Jackson, der sich in den letzten zehn Jahren in seiner Heimat einen Namen als Labelgründer, Produzent, DJ und Remixer gemacht hat. Hierzulande sind vor allem Jacksons Projekt Underdog und im Speziellen dessen Remixe von U2s "Stay" und Massive Attacks "Sly" bekannt.

Wie von DJ-Veröffentlichungen meist nicht anders zu erwarten, ist auch "Playgroup" nicht als klassisches Album zu verstehen, sondern eher als Sampler. Unter dem Sammelsurium stilistischer Einflüssen sind 80er Jahre Electro-Pop und 90er Jahre House Music am stärksten als Bindeglied zwischen den einzelnen Stücken auszumachen. Dabei kommen einem mehr große Namen in den Sinn als für gewöhnlich gut ist. Der Eröffnungssong "Number One" erinnert an funky Zeiten als The Artist Formerly Know As Prince noch Prince hieß (was er ja genaugenommen neuerdings wieder tut), das aufgeregte "Bring It On" würde auch Björk bestens zu Gesicht stehen und "Overflow" könnte ebenso aus Bonos Feder stammen. Dazwischen gibt es Brocken an Old School Hip Hop, Dancehall und Industrial um die Ohren, steigt die eine ("Front 2 Back") oder andere (Paul Simons "50 Ways To Leave Your Lover") Party und langweilt die berühmt berüchtigte Handvoll füllender Nummern. "Playgroup" kann demnach kaum dem Puristen empfohlen werden, sondern wird allenfalls dem Alleshörer auf der Suche nach dem besonderen 80s Retro-Feeling eine knallbunte Fundgrube sein.