Joanne Shaw Taylor gehört zu jener Gattung von Musikerinnen, die zwar durchaus dem Blues als ihrer Basis ziemlich viel verdanken, die aber andererseits erkannt haben, dass ein Verharren in dieser Nische zu nichts führt. Ergo überrascht Joanne auf ihrem neuen Werk mit einem stilistisch enorm breit gefächerten Ansatz, bei dem klassischer Gitarrenrock (und viele würden sogar von Pop sprechen wollen) mit einer souligen Note zumindest gleichberechtigt neben dem Blues steht. Der Umstand, dass das Album in Nashville eingespielt worden ist, mag diese Entwicklung dann noch beflügelt haben. Joanne kann sich diesen Luxus indes leisten, da sie auch eine gute Songwriterin ist, die mit Hooklines und Grooves ebenso umzugehen weiß, wie mit Melodien und Refrains. Blues-Puristen mag das vielleicht zu eklektisch anmuten - allen anderen jedoch dürfte dieses Album gefallen.