Es war 2014, als Cris Rellah mit Fliege auf die Bühne von The Voice Of Germany kam und ziemlich beeindruckend "Kill" von 30 Seconds To Mars sang. Alle wollten mit ihm arbeiten, zum Sieg hat es am Ende nicht gereicht. Heute erscheint sein neues Album "Crossroads" und das ist - so ganz nett. Gar nicht schlecht, durchaus hörbar, dabei unspektakulär, aber ganz sicher kein weiteres doofes Album von einem doofen Sänger aus einer doofen Casting-Show.

Rellah, 34 Jahre alt und aus der Schweiz, hat Musik und Texte selbst geschrieben, das spricht schon mal sehr für ihn. Über seinen Geschmack kann man hier und da streiten, den hier und da kommt er den Gefilden, in denen Bands wie 3 Doors Down, späte Creed und schlechte Bon Jovi (ja, es gibt auch die guten Bon Jovi) regieren. Häufig aber poprockt er einfach sommerlich-lässig nach vorne, punktet mit einer tatsächlich tollen Stimme und kleinen Abwechslungen wie Streichern, Piano, Chören und hier und da ein bisschen mehr Härte (steht ihm) und bringt die Leute damit zum gepflegten Nicken und Grinsen. Und hat damit einiges richtig gemacht, hätte mit ein bissche mehr Mut zur Kante noch viel mehr erreichen können.