Eigentlich vollkommen jenseits des Öffentlichkeitsradars haben Adam Turla, Sarah Balliet und ihre jeweiligen Mitstreiter konsequent die Weiterentwicklung des Projektes Murder By Death betrieben. Dazu gehörte unter anderem, dass sie ihre Scheiben inzwischen indiemäßig mit Crowdfunding vorfinanzieren, eine kreative Auszeit und eine Phase, in der sie sich mit dem Material von Kollegen in Form von Cover-Projekten beschäftigten. Dass das neue Album dabei in Form eines Konzeptalbum in Form einer poetischen Space-Opera mit Western Touch, die die Umweltzerstörung zum Thema hat, wundert da schon längst nicht mehr. Denn anstatt sich konsequent als angeschrägte Americana-Rock-Band aufzustellen, hat sich das Projekt aus Louisville, Kentucky immer stärker in Richtung klassischen Songwritings weiterentwickelt. Heutzutage klingen die Werke von Murder By Death eher wie vertonte Kurzgeschichten mit epischem Touch als jene abrasiven Rockstücke, mit denen sie dereinst starteten. Aber nicht nur songwriterisch, sondern auch was die performerischen Details betrifft, erreicht das Quintett mit "The Other Shore" neue Dimensionen, denn durch die Hinzunahme von Multiinstrumentalist David Fountain eröffnen sich der Band noch mehr Möglichkeiten, als sich aus dem Zusammenspiel von Sara Balliets Cello und Adam Turlas Gitarrenarbeit eh schon ergeben haben. Zweifelsohne ist "The Other Shore" so die zugleich ambitionierteste wie auch stärkste MBD-Scheibe geworden.