Da haben wir wohl was falsch verstanden. Als Deep Purple vor nun auch schon wieder drei Jahren ihr Album "InFinite" veröffentlichten, schrieben wir doch: "Es ist ein letztes Album, mit dem sich die Dinos mit erhobenem Haupt und voller Stolz und Zufriedenheit verabschieden können." Nun ist es nicht so, dass "InFinite" sie nicht stolz und zufrieden gemacht haben sollte, aber es war und ist eben nicht das letzte Album.

Jetzt gibt es auch noch "Whoosh!" und wir sagen nicht, wir vermuten nicht, wir wünschen nicht, wie es danach weitergeht. Wir hören einfach nur "Whoosh!" und machen das gerne. Denn auch dieses Album ist ein wieder mal starkes geworden. Ein klassisch modernes Deep Purple-Album, motiviert eingespielt, kreativ entwickelt, mit ordentlich Leben in der Bude ausgeliefert. Viel zu viel Leben, um eine Band sterben zu lassen. Oh nein, Deep Purple in der Besetzung Ian Gillan, Roger Glover, Ian Paice, Steve Morse und Don Airey lassen ihr Alter einfach mal Alter sein und zocken sich durch progressive, psychedelische oder auch mal einfach nur poprockige Songs, zocken soulige Sachen und waschechten Rock N Roll ("What The What"), spielen mit Orgeln und Klavieren, klingen manchmal ganz schön opulent ("Drop The Weapon"), können es auch instrumental ("And The Address") oder sanft und im Midtempo, kurz vor Ballade, kurz vor Kitsch und trotzdem relevant ("Throw My Bones"). 13 Songs haben sie auf "Whoosh!" gepackt, ihr neues Album, das sie auch "NotFinite" hätten nennen können. Oder einfach: "Alive!".