Nun auch schon wieder zehn Jahre im Geschäft sind Conner Molander und seine Jungs von Half Moon Run. Als sich die Band aus Montreal im Jahre 2019 mit dem "Album A Blemish In The Great Light" von ihrem ursprünglichen Folkpop-Konzept löste und mit Art-Pop und New Wave-Elementen experimentierte (ohne auf ihren zum Markenzeichen gerierten Harmoniegesang zu verzichten), schien die Band an einem Wendepunkt. Tatsächlich hatte man vor, sich 2020 eine Woche Auszeit zu nehmen, um durch Rückbesinnung den aus den Fugen geratenen Terminplan der Jungs wieder in den Griff zu bekommen. Wir wissen, was stattdessen passierte und aus der angedachten Woche wurde unfreiwillig ein Jahr im Lockdown.

In dieser Zeit hielt sich die Band mit der Veröffentlichung von Restmaterial und Streaming-Sessions über Wasser, bis schließlich der erst später hinzugekommene vierte Mann Isaac Symonds das Projekt wieder verließ, so dass Half Moon Run auf das ursprüngliche Trio-Format zurückgeworfen wurden und in dieser Formation jetzt einen Neuanfang wagen. Kein Wunder also, dass die nun auf dieser EP zusammengefassten Songs eine leicht defaitistische, zumindest aber melancholische Note haben. Musikalisch allerdings bietet "Inwards & Onwards" wieder alles, was Half Moon Run im Laufe der Jahre angesammelt haben und brillante Songs schreiben können die Jungs ja auch noch. Am Besten, man nimmt den Titel der EP "Inwards & Onwards" einfach wörtlich - als unsentimentale Bestandsaufnahme mit einem positiven Ausblick in die Zukunft.