Gaesteliste.de Internet-Musikmagazin
Banner, 468 x 60, ohne Claim



SUCHE:

 
 
Gaesteliste.de Facebook Gaesteliste.de Instagram RSS-Feeds
 
Tonträger-Archiv

Stichwort:
Platten der Woche anzeigen




 
Tonträger-Review
 
Max Paul Maria - Paradigm Beach

Max Paul Maria - Paradigm Beach
DevilDuck/Indigo
Format: LP

Die musikalische Verwertung der auf seinen Reisen eingesammelten Geschichten hatte der Berliner Troubadour Max Paul Maria ja eigentlich bereits auf seinem 2013er Debütalbum "Miles & Gallons" geleistet, so dass er sich bereits auf seinem zweiten Album "Figurines" der musikalischen Weiterentwicklung als Bandleader widmen konnte. Im Prinzip hätte es dann auch so weitergehen können, wäre nicht ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wo Max sein neues Solo-Album angehen wollte, die Pandemie über uns hereingebrochen. Ihn, als umtriebigen Live-Musiker, zog diese dann den inspirativen Boden unter den Füßen weg und führte letztlich zu einer Art Identitätskrise. Zum Glück zog er sich aber nicht in ein isolationistisches Schneckenhaus zurück, sondern begab sich mit Kumpel Sidney "Sid Vision" Klein (mit Max zeitweise Mitglied der Band Vizediktator) in dessen Grandpa's Smokey Cellar Studio, um dort musikalisch mal so richtig aufzudrehen.

Insofern ist "Paradigm Beach" denn auch kein introvertiertes Bedsitter-Album geworden, sondern eine bemerkenswert ambitionierte Indie-Rock-Scheibe. Die früheren Folk-Roots sind nur noch ansatzweise erkennbar. Dafür gibt es alles vom Roots-Rock über Grunge bis hin zum Punk-Rausschmeißer. Oft hat man ja den Eindruck, deutschsprachige Songwriter hätten Angst vor der eigenen Courage, wenn es um große musikalische Gesten und selbstbewusst großartige Songs geht. Nicht so hier: Max Paul Maria nutzt jede Möglichkeit, seine Melodien, Refrains, Hooklines, Harmoniewechsel und strukturellen Ideen mit Gusto aufzubohren und - zuweilen mit hymnischer Opulenz aber auch mit wagemutigen tonalen Entscheidungen - in immer wieder neue Richtungen zu führen. Mal abgesehen davon, dass er dieses Album sowieso nicht einem bestimmten Genre unterzuordnen versucht, gelingt ihm so ein breit gefächertes, attraktives musikalisches Angebot, das für so ziemlich jedermann etwas zu bieten hat. Und das - wie gesagt - nicht im Lagerfeuermodus, sondern im Band-Setting, das zudem mit Gastbeiträgen diverser Berliner Kumpels gespickt ist. Eher unnötig ist hingegen der zuweilen moralisierende Ton von Max' politischen Songs. Wir wissen ja schließlich spätestens seit Hamlet, dass nicht nur im Staate Dänemark etwas faul ist. Aber dennoch: Sehr viel beeindruckender hätte Max Paul Maria dieses Album - zumindest auf der musikalischen Seite - wohl kaum gestalten können.


-Ullrich Maurer-



 
 
Banner, 234x60, ohne Claim, bestellen
 

Copyright © 1999 - 2024 Gaesteliste.de

 powered by
Expeedo Ecommerce Dienstleister

Expeedo Ecommerce Dienstleister