Es klingt nach einem ambitionierten Werk. Schließlich ist "Songwriter" eine viergeteilte Platte, auf der der ehemalige Schmacht-Gigant Richard Marx ("Angelia" und so, natürlich "Right Here Waiting") gleich vier Stile spielt. Dafür brauchte er keinen Grund, es gab einfach keinen, der dagegen sprach. Sagt Marx selbst: "Ich hatte in meiner Songwriter-Karriere die unglaubliche Gelegenheit, alle Arten von Songs mit und für alle Arten von Künstlern zu schreiben. Daher fiel mir kein Grund ein, kein eigenes Album aufzunehmen, das mehrere der Genres enthält, die ich liebe."

Satte 20 Songs sind auf der Platte, entstanden unter anderem mit unter anderem Burt Bacharach, Jason Wade von Lifehouse, Keith Urban, Matt Scanell von Vertical Horizon, David Hodges von Evanescence oder Darius Rucker von Hootie & The Blowfish und in den Genres Pop-, Country- und Rock-Songs sowie Balladen beheimatet. Eigentlich eine gute Idee und tatsächlich völlig in Ordnung umgesetzt. Richard Marx eben, ein faktisch feiner Songwriter, ganz klar im Mainstream verankert und damit zu jedem Moment entspannt zu genießen. Genre-unabhängig gibt es hier 20 reife, erwachsene, solide und eingängige Lieder, natürlich allesamt ziemlich frei von Kanten, Dreck und Überraschungen und dann am besten, wenn Marx wieder zu schmachten anfängt. Denn während die Pop-Songs einfach durchlaufen, die Rock-Songs maximal den Härtegrad von Bon Jovi haben und die Country-Songs eben Country-Songs sind, kann der Typ einfach Balladen schreiben. Stimme, Klavier, Kitsch. Fertig. Scheiß drauf, das auch ein "Still In My Heart" an Bon Jovi erinnert, die fünf Songs am Ende des Albums sind einfach mal gut, sind eine kleine Zeitreise, sind Memories für you and me, was du auch tust und wohin du gehst. Zumindest, wenn man früher schon dabei gewesen ist...