Pfeif doch drauf! Das muss sich der schottische Americana-Freund Dean Owens gedacht haben, als er das Material für sein neues Doppel-Album zusammenstellte, das sich im Rahmen seines "Desert"-Projektes angesammelt hatte. Denn neben Tracks, die er zuvor auf seiner "Desert Trilogy"-EP-Serie veröffentlicht hatte und einer Handvoll von Demos mit Bezug zu den Sessions seines letzten Albums - dem mit Calexico eingespielten "Sinner's Shrine" - sind es vor allen Dingen Instrumentals im Morricone-Style, auf denen Dean Owens anstatt zu singen - nun ja - pfeift was das Zeug hält. Der Titel des Albums - "El Tiradito" - bezeichnet dabei den Schrein, den Owens bereits auf dem Album "The Sinner's Shrine" ausführlich besang. Dabei handelt es sich um ein folkloristisches Monument für einen ermordeten Farmarbeiter, das sich in der Nähe von Tucson befindet. Es geht hier also um den Rest der Geschichte(n), die Owens im Rahmen seiner Wüsten-Experience beschreibt. Logischerweise bedient sich Owens dabei wieder des mit Calexico etablierten Wüstenrock-Settings, das sich in dieser Form aber mittlerweile puristischer anhört, als das, was Calexico heutzutage selber so machen. Ergänzend hinzu kommen dann noch die bereits erwähnten Spaghetti-Western-Instrumentals, die insbesondere für die Fans den eigentlichen Grund darstellen, diese Kompilation käuflich zu erwerben.