Auf der Suche nach interessanten Konzepten ist die kalifornische Wahlberlinerin Kirstin Gerking-Rabach a.k.a. Hazel Iris inzwischen an der Schnittstelle zwischen Folklore, Mythologie, Esoterik, Anime und musikalisch Kaputnik-Blues und Kookpop angekommen. Nach dem experimentellen Projekt "The Forest And The Girl" - einer 18-minütigen Spoken-Word-Parabel - verlässt sie sich nun wieder auf ihre gesanglichen Qualitäten und legt ihre feministische Empowerment-Fabel um die Maikönigin - die zum Teil auf Geschichten der Science Fiction-Autorin Ursula K. LeGuin basiert - in einem dezent psychedelischen Ambiente mit 80s Flair und 70s Prog-Assoziationen an. Unterstützt von Maya Postepksi (Princess Century, Austra), die Hazel nicht nur als Drummerin sondern auch als Produzentin unterstützte, erschuf Hazel so ein im Vergleich zu ihrem Debütalbum reduziertes, aber in sich stimmiges, leicht nachtschattiges und vielleicht ein wenig zu larmoyantes Fantasy-Szenario, in dem die studierte Opernsängerin ihren Sinn für Dramatik mit romantischer Coolness auslebt und ihre feministischen Inhalte eher metaphorisch zum Ausdruck bringt.