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Tonträger-Review
 
David Hedderman - Pulling At The Briars

David Hedderman - Pulling At The Briars
Grönland/Rough Trade
Format: LP

David Hedderman ist unverkennbar zunächst Ire, dann Maler und erst im Nachgang Musikus. Denn während sich Hedderman in seiner Eigenschaft als gefeierter Porträt-Maler zwischen seiner irischen Heimat und seinem aktuellen Domizil in Berlin hin und her bewegte, schrieb schrieb in den vergangenen zehn Jahren immer mal wieder eigene Songs und engagierte sich in der Kreuzberger Musikszene, musste aber erst von seinem Freund Conor O'Brien (Villagers) ermutigt werden, die musikalische Seite auch mal mit einem Solo-Album zu krönen (denn beide hatten Anfang des Millennials zuvor in der Band Immediate zusammen gearbeitet).

Die Songs des nun vorliegenden Debüt-Albums "Pulling At The Briars" - die ja alle fertig in der Schublade lagen - wurden schließlich mit Unterstützung von O'Brien (der das Album auch produzierte) und Brendan Jenkins (der auch bei Villagers beschäftigt ist) und Gästen wie Peter Broderick in wenigen Tagen live im Dubliner Sonic Studio eingespielt. Und dabei sind wir wieder bei der Eingangsbemerkung, dass Hedderman vor allem Ire ist. Denn Scheiben wie diese entspringen ganz und gar der Tradition des entspannten, transzendenten assoziativen Flows, dessen sich neben James Joyce eben auch irische Musiker wie Van Morrison, Glen Hansard, Liam Ó Maonlai oder zuletzt A.S. Fanning hingeben. Mal mehr oder weniger bluesig und soulig arbeitet sich Hedderman musikalisch hier ohne allzu große Folk-Seligkeit, dafür aber mit einer gewissen jazzigen Transparenz durch eine Sammlung von Songs, die er selbst als "therapeutisch" bezeichnet. Er erklärt aber auch, dass es ihm darum ging, die besungenen Erinnerungsfetzen mit einer gewissen Larger-Than-Life-Attitüde zu präsentieren und dabei den Blick auf die kleinen, banalen Details (wie zum Beispiel Blue-Jeans) zu lenken, um so die großen Themen überhaupt in einen Kontext stellen zu können. Alles eingedenk klingt dieses Album dann natürlich überhaupt nicht wie eine Debütscheibe, sondern - weil sie das auch ist - wie das Spätwerk eines versierten Routiniers. Der Titel des Albums erklärt sich aus einen Erlebnis heraus, als sich Hedderman daran erinnerte, dass er für einen Freund eine Wand von einer Dornenhecke befreite - und so zu einer neuen, klaren Sicht auf die wesentlichen Dinge des Lebens kam.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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