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Tonträger-Review
 
Lioba - Magnolia

Lioba - Magnolia
Duchess Box/Bertus
Format: LP

Es ist manchmal ja nicht so ganz einfach mit der Musik. Als Lioba Suchomel 2016 ihre musikalische Laufbahn startete, stand ihr Vorname noch für ein Bandprojekt, das 2018 mit einer ersten EP namens "North" reüssierte und marketingtechnisch etwas ungeschickt als NuSoul-Pop verkauft werden sollte. Doch schon damals schien dieses Label irgendwie zu klein für die musikalischen Visionen der Frontfrau zu sein. Es folgte 2018 dann eine zweite EP mit Band unter dem Namen "Stumble & Grow", die aber offensichtlich immer noch nicht die von Lioba gewünschte Weiterentwicklung mit sich brachte - geschweige etwa einen Mainstream-Erfolg. Es folgte dann ein konkreter Bruch: Lioba nutzte das Ende einer Beziehung und die Auflösung der Band Lioba und zog sich ins Urlaubsparadies Bali zurück, um sich dort zu sammeln und das gerade Erlebte in Form neuer Songs therapeutisch zu verarbeiten. Und diese bilden nun das Grundgerüst ihres Debüt-Albums als Solo-Künstlerin.

Während sie in Songs mit ziemlich deutlichen Titeln wie "At The Pool", "Awakened", "Shivers" oder "I Don't Deserve You" die positiven wie negativen Aspekte des Erlebten in Richtung Selbsterkenntnis und Empowerment lenkte, entschied sie sich dazu mit Hilfe des Produzenten Nico Klauken ihre Musik zu entschlacken. So rahmte sie die LP mit den klassischen Piano-Balladen "Magnolia", "Basil", "Wittingly" und "Shades Of Blue" ein, die ihr gesanglich alle Möglichkeiten zur Entfaltung bieten. Auch die anderen Tracks sind weitestgehend balladesk abgelegt. Bei den lebhafteren Up-Tempo Songs wie "Smile", "10 Days" oder "I Don't Deserve You" verzichtete sie allerdings darauf, diese - wie zu ihren Band-Zeiten - in einem gefälligen Soulpop-Band-Setting anzurichten. Stattdessen setzte sie zu diesem Zweck auf Elektronik-, Trip-Hop-, Kook-Pop- und Club-Elemente, die die Sache auch deutlich frischer und zeitgemäßer erscheinen lassen. Die Brücke zur "alten Musik" stellt schließlich die bluesige Torchsong-Ballade "Go Back" dar. Als letzten Schritt der künstlerischen Emanzipation legte sich Lioba für das Video des Songs "I Don't Deserve You" eine neue Frisur zu und präsentiert sich dort als cool durchgestylte Rache-Queen. Nach den Einflüssen der üblichen Referenznamen, mit denen Lioba bislang oft in Verbindung gebracht wurde, braucht man auf dieser Scheibe dann gar nicht mehr zu suchen: Lioba ist hier ganz sie selbst.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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