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Rosali - Bite Down

Rosali - Bite Down
Merge Records/Cargo
Format: LP

Das vierte Album der Indie-Songwriterin Rosali (Middleman) ist ein typisches Resultat des offensichtlich uramerikanischen Bedürfnisses, ständig rastlos auf Achse sein zu müssen. Wie viele ihrer Landsleute genügt es Rosali nicht, gelegentlich in Urlaub zu fahren (oder als Musikerin unterwegs zu sein) - es muss dann immer gleich schon ein Umzug sein. Tatsächlich dokumentieren die Songs von "Bite Down" dann auch gleich zwei Umzüge. Ursprünglich aus Philadelphia stammend lebt Rosali heute in North Carolina - das Album indes wurde zusammen mit einer Schar von befreundeten Musikern in Omaha eingespielt.

Inhaltlich ist "Bite Down" aber gar kein musikalischer Reisebericht geworden. Vielmehr geht es Rosali darum, im Angesicht der Unbilden des Lebens die Zähne zusammenzubeißen, weiterzumachen und - wie sie sagt - "die Hindernisse auf ihrem Weg zu verschlingen und alles, was sich ihr bietet - sei es Gutes oder Schlechtes - zu genießen"; will meinen: An den Herausforderungen des Lebens auch als Persönlichkeit zu wachsen. Es ist dann fast schon verwunderlich, dass sie das musikalisch nicht mit einer monumentalen Machtdemonstration tut, obwohl sie mit dem Gitarristen James Schroeder einen veritablen Rock-Gitarristen und Kompressor-Freund als Produzenten an Bord hat, sondern mit vergleichsweise ausbalanciert arrangierten Indie-Folk- und Folkpop-Balladen. Nun Gut: Songs wie "My Kind" oder "Change Is In The Form" hätte vermutlich auch ein Neil Young ganz ähnlich angelegt, aber Rosali ist es dann doch wichtiger, dass man ihre Texte versteht, als dass das Trommelfell des Hörers aus der Fassung fliegt. Gesanglich erinnert Rosali aufgrund ihres klangend/friedvollen Timbres an Kolleginnen wie Aimee Mann, Tamara Lindeman oder Courtney Marie Andrews - hält sich auf der musikalischen Seite aber von klassischen Country- oder Americana-Vibes fern und setzt eher auf den Indie-Rock-Modus. Für Herzschmerz, Herzblut und Herzlichkeit tragen dennoch letztlich als verkappte Empowerment-Statements zu verstehende Tracks wie "Rewind", "Hopeless", "Slow Pain" und nicht zuletzt der berührende Torch-Song-Walzer "Is It Too Late" Sorge. Und natürlich ist es auch nicht zu spät, wenn man nur irgendwann dem inneren Schweinehund Einhalt gebietet...


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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