Also alles was recht ist: Das ist mal ein treffender Titel. Denn auf ihrem dritten Album widmet sich das einzigartige Instrumental-Trio vollständig ihrer Sicht der Amerikana. Vergessen sind großteils die hektischen, ins atonale strebenden Schluckaufstücke der Vorgänger und auch die osteuropäisch anmutenden Passagen wurden erheblich zurückgefahren. Dafür entdecken die Leute aus San Francisco auf einmal den Blues, Country, Bluegrass und anderes, was man gemeinhin dem amerikanischen Liedgut zuordnet. Insofern macht es natürlich auch Sinn, dass das obligate Vokal-Stück dieses Mal Willie Nelson beisteuern darf. Auf "Helium" war das noch Tom Waits - und ähnlich verhält sich auch die Gewichtung des Materials. Das neue Tin Hat Trio Album ist zugänglicher, melodisch ausgereifter und auch von den Arrangements her logischer strukturiert als die Vorgänger - und klingt somit tatsächlich wie ein erodiertes Rodeo. Es gibt sogar so etwas wie Songs - wenngleich nach wie vor die Virtuosität und die Improvisationslust von Gitarren, Geige, Akkordeon und diversen Gastinstrumenten im Vordergrund stehen. Mit dieser Scheibe schreibt das Tin Hat Trio jedenfalls eine eigene Seite im Buch der traditionellen amerikanischen Musik.