Martin Gordon ist einer jener Musiker, den vermutlich jeder schon mal gehört hat, die jedoch bislang ihr Leben im Schatten der Muse (und der entsprechenden Arbeitgeber) fristeten. Gordon arbeitete als Session Musiker für alle möglichen Acts von den Sparks über Blur bis hin zu Kylie Minogue. "The Baboon In The Basement" ist sein erstes Solo-Album, auf dem er als Songwriter und Bassist reüssiert. Zusammen mit dem Schweden Pelle Almgren, dem Gitarristen Andy Reimer und dem Drummer Chris Townson (der mal bei The Who spielte - als Keith Moon noch lebte!) wirft er uns hier ein seltsames, aber höchst unterhaltsames Werk hin, das man stilistisch weder so richtig einordnen kann, noch braucht. Vielleicht helfen hier die eklektischen Coverversionen weiter: "We Love You" von den Rolling Stones gibt es z.B. in einer hochmodernen, funkigen Version oder "Tonight" von The Move erlebt das Pop-Treatment. Man sieht schon: Der Mann kennt sich aus. Zudem weiß er, wie man griffige Pop-Songs schreibt, die sich nicht so schnell abnutzen. Vielleicht liegt es daran, dass die Arrangements so gar nicht nach einer normalen Rock-Besetzung klingen, sondern beinahe nach einem ganzen Pop-Orchester. Einigen mag das arrangierwütige Herumgefrickel auf dem einen oder anderen Stück fast schon zuviel sein - aber man muss ja immer bedenken: Der Mann kann ja fast alles - dann darf man so was ja auch tun. Einmal abgesehen von dem wirklich seltsamen Titeltrack, der eher für Kinder geeignet scheint, ist "Baboon" ein überraschend frisches und unverbrauchtes Werk (jedenfalls für jemanden, der - wie Gordon - seit 30 Jahren im Business ist).