Es ist einfach, Lärm zu fabrizieren. Es ist auch einfach, laut, langsam und chaotisch zu sein und es ist einfach, den Hörer zu verwirren und zu überfordern. Doch es ist eine Kunst, den Hörer mit diesem Lärm und diesem Chaos zu begeistern und ihm zu zeigen, wie aufregend diese Verwirrung und diese Trägheit sein kann. Neurosis beherrschen diese Kunst und das werden sie auch 15 Jahre nach ihrem Debüt nicht müde zu zeigen.

"Given To The Rising" kommt zwar zum Teil wieder deutlich lauter und direkter als der drei Jahre alte Vorgänger "The Eye Of Every Storm", ist aber erneut ungemein verstörend und anstrengend. Auch gibt es hier immer noch kaum Tempo, dafür umso mehr instrumentale, einen fast schon folternde Passagen und kaum ein Song bringt es gleich auf den Punkt. Nein, die Oakland-Boys lassen sich lieber mächtig Zeit, was zur Folge hat, dass es nur zwei Tracks unter der Drei-Minuten-Marke gibt, eine Länge von sieben, acht Minuten ist hier kein Seltenheit. In dieses Format passt natürlich eine Menge und das wird komplett ausgenutzt. Hier trifft Noise auf Doom, Wut auf Trauer, die Melvins auf Led Zeppelin, Gesang auf Geschrei und düstere Atmosphäre auf die Leichtigkeit des Lärms - und das in einer einzigen Nummer? Neurosis könnnen das, Neurosis dürfen das und Neurosis machen das. Schließlich ist es auch das, warum man sie so liebt. Oder eben nicht.

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