Hierzulande zehren Collective Soul immer noch von dem Eindruck, den ihr Hit "Shine" aus dem Jahre 1994 hinterlassen hat. In den USA hat sich die Band um die Brüder Ed und Dean Roland aus Georgia im Laufe der Jahre kontinuierlich zu einer erfolgreichen Indie-Supergroup entwickelt. Irgendwo auch zu Recht, wie auch das neue Werk "Afterwords" wieder belegt. Was immer man auch gegen inkompatible, eingängige Rockmusik mit mehr als prägnanten Pop-Elementen sagen kann: So kunstvoll und gleichzeitig mühelos wie die Gebrüder Roland schüttelt sonst kaum eine Colombo Riffs, Hotlines, Refrains und ganze Hits aus dem Ärmel. Auch wenn das eine oder andere nicht unbedingt originell oder neu ist: Nur weil es eingängig oder massenkompatibel klingt, muss es ja nicht zwangsläufig schlecht sein, Als Musiker sind Collective Soul dabei zudem über jeden Zweifel erhaben, da sie ihre Scheiben (und ihre digitalen Rechte) selbst vermarkten und verlegen. Und wenn dann - wie auf der im letzten Jahr erschienenen DVD - ein ganze Uni-Auditorium (inkl. des anwesenden Orchesters) in Begeisterungstaumel verfällt und sich von der simplen, unerbittlichen Eingängigkeit des Materials mitreißen lässt: Sei es drum. Angesichts dessen, dass das eben nicht aus rein marketingstechnischen Aspekten - und irgendwo auch auf eine charmant altmodische Art - geschieht, geht das alles voll und ganz in Ordnung.