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30.11.2018
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ETEP

Hilft

ETEP
Man kennt das ja - immer wieder die gleichen Namen in den Line-Ups der verschiedenen Festivals, die jährlich nicht nur bei uns in Deutschland stattfinden. Wenn neue Namen erscheinen, dann meist aus den englischsprachigen Ländern, bevorzugt natürlich UK und USA. Europäische Bands haben es da durchaus etwas schwieriger, die Aufmerksamkeit zu bekommen, die sie eigentlich haben sollten. Schließlich existiert und schlummert dort so viel Potential, viele spannende Projekte und einfach verdammt gute Musik. Das dachten sich auch die Menschen hinter ETEP (European Talent Exchange Programme) und sorgen bereits seit 2003 mit wachsendem Erfolg dafür, dass mehr und mehr Bands auf den europäischen Festivalbühnen erscheinen.

Ein paar nackte Zahlen gefällig? 2018 konnten 483 Konzerte von 161 Bands auf 122 Festivals gebucht werden. Das ist ein neuer Rekord und die Gesamtstatistik liest sich so: Seit 2003 wurden 4.001 Konzerte von 1.445 Bands auf Festivals in 34 Ländern ermöglicht. Das ist sehr beachtlich und wenn man sich die jährlichen Einzelergebnisse ansieht (esns.nl/etep/etep-results/), dann kann man ohne Zweifel den Machern ein großes Lob aussprechen, denn wenn man sich mal ansieht, wer als Band davon profitiert hat, dann kann man dort viele inzwischen sehr bekannte Namen entdecken. Ein paar nackte Bandnamen gefällig? Agnes Obel, Ben Howard, Benjamin Clementine, Calvin Harris, Franz Ferdinand, Mø, Editors, The Kooks, The xx, Within Temptation, Idles, Shame, Alma, Aurora. Shame war bisher der Spitzenreiter mit 17 Festival-Auftritten - dieses Jahr konnte sich Superorganism mit 19 die Pole Position sichern.



Wie wird es weitergehen im nächsten Jahr mit ETEP? Hoffentlich sehr erfolgreich, und um das Ziel zu erreichen, konnten für 2019 bereits weitere Festivals und Branchenpartner an Land gezogen werden. Die Anzahl der teilnehmenden Festivals steigt auf 128, neu dabei sind Clockenflap (CN), Kendal Calling (GB), Mad Cool Festival (ES), Rolling Stone Park (DE), Stereoleto (RU), Truck Festival (GB), Wacken Open Air (DE) und Y Not Festival (GB). Auf der Seite der Branchenpartner konnten Czech Music Office, LaLa Slovak Music Export und Italia Music Export als Neuzugänge verzeichnet werden.

ETEP 2018 Künstler Top 10:

KünstlerAuftritte
Superorganismus (GB)19
Zeal & Ardor (CH13
Altin Gün (NL)10
Sigrid (NO)10
Tamino (BE)10
Cari Cari Cari (AT)8
Tshegue (FR)8
Alma (FI)7
Dermot Kennedy (IE)7
Alice Merton (DE)6


ETEP 2018 Festival Top 10:

FestivalAuftritte
Reeperbahn (DE)33
The Great Escape (GB)29
Island Airwaves (ISL)16
Wellen Wien (AT)15
Roskilde (DK)13
Tiefland (NL)11
Rock Werchter (BE)11
Tallinn Music Week (EE)11
By:Larm (NO)10
Haldern Pop (DE)9


ETEP
Auf dem Reeperbahn Festival 2018 konnte man z.B. Eut aus Amsterdam live erleben. In der Molotow SkyBar spielten Megan de Klerk und ihre Musikanten sichtlich befreit und unbeschwert auf, nachdem sie sich am Tag zuvor auf dem N-Joy-Bus energietechnisch noch am Riemen hatten reißen hatten müssen. Mit Schmackes, Druck, genügend Dezibel und Ausdruckstanz funktionierte der unberechenbare Power-Pop-Mix, den die Band gemeinsam im Studio erarbeitet hatte, auch sehr viel besser als im halbakustischen Setting des Vortages. Was betrachten Eut denn als Herausforderung in der Rockmusik? "To make rock great again", scherzt Sergio. "Na ja, sagen wir mal besser cool", schränkt Tessa das ein, "gerade in den Niederlanden ist HipHop-Musik gerade ziemlich angesagt. Dem möchten wir etwas entgegen setzen - auch wenn sich das jetzt blöde anhört." "Weißt du, zwischen Ed Sheeran und Beyoncé gibt es so viele Pop-Genres, bei denen es nur um die Produktion geht", meint Sergio sehr empathisch, "und wir wollen Songs wie diese machen - nur auf eine seltsame, verrückte, wilde und leichtfüßige Art." Was hätten Eut denn in der Zukunft noch so vor? "Ich denke, wir wollen einfach weiter Songs schreiben, diese spielen und dann mal sehen, was passiert", erklärt Sergio, "wir haben weder ein Konzept für die Zukunft, noch eine bevorzugte Kunstform, die wir gerne verkörpern möchten." "Also ich hätte da schon eine Idee", meint dann allerdings Tess, "wir möchten gerne mehr außerhalb der Niederlande spielen und in ganz Europa auftreten." Das macht, Sinn, denn Eut sind ja eine klassische europäische Band, nicht wahr? "Absolut", pflichtet Tess bei, "wir lieben zum Beispiel alle Abba." "Und wir haben ja auch keinen spezifisch amerikanischen oder englischen Sound", fügt Sergio hinzu.

Mit dem Wunsch, mehr in Europa spielen zu können, sind Eut sicherlich nur eine von vielen Bands, die bei ETEP in guten Händen sind. Wir sind gespannt, wie es weitergeht und freuen uns auf viele Auftritte von den unzähligen Bands, die von ETEP unterstützt werden!

Weitere Infos:
www.etep.nl
Interview: -Gaesteliste.de-
Fotos: -Pressefreigabe / Ullrich Maurer-



 

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