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03.04.2000
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QUICKSPACE

Leben nach dem Tod

Quickspace
"Die einzigen Konstanten bei Quickspace sind die Qualität der Musik und ihre Veränderung", schrieb kürzlich eine amerikanische Kollegin über das britische Postrock-Quintett. Eine Beschreibung, die nicht nur sehr zutreffend, sondern für die Band natürlich auch sehr schmeichelhaft ist, wie der Kopf der Band, Tom Cullinan, bei unserem Gespräch grinsend zugibt. Schmeichelhaft vor allem deshalb, weil bisher die meisten noch nicht viel von Quickspace gehört haben, obwohl ihre geniale brandneue LP "The Death Of Quickspace" bereits ihre vierte ist. Doch auch wenn uns der Albumtitel etwas anderes weismachen will, Blumen zur Beerdigung zu schicken wäre trotzdem verfrüht, denn eigentlich fangen Quickspace gerade erst an.

Quickspace
So ist die neue Platte die erste der Band, die nicht nur in England und Europa, sondern auch offiziell in Nordamerika auf den Markt kommt. Zwar hatte die Gruppe, die in ihrer britischen Heimat ihre Platten auf dem eigenen Label Kitty Kitty veröffentlicht, in den Staaten sogar einen Majordeal in der Tasche, doch nicht für lange: "Ein paar Telefonate später war klar, dass sie von uns erwarteten, unser letztes Album komplett zu remixen, um es veröffentlichungswürdig zu machen. Darauf konnten wir uns natürlich nicht einlassen und damit war der Vertrag auch gleich gegessen", berichtet Tom, der Quickspace Mitte der 90er nach dem Aus seiner alten Band Th' Faith Healers gründete. Trotzdem sagt er: "Wenn mir jemand 10 000 Pfund anböte, um einen Song zu schreiben, würde ich mich sofort hinsetzen und anfangen."

Quickspace
Weniger leicht als das Geschäftsgebaren der Band ist ihre Musik zu durchschauen. Nicht nur die konstante Veränderung des Line-Ups um Tom herum macht eine klare Kategorisierung Quickspaces schwierig, auch die damit einhergehenden Soundwandlungen verbieten das Schubladendenken. "Natürlich gibt es schon Referenzpunkte in unserer Musik. Wir sind vielleicht an einem ähnlichen Punkt wie viele andere Postrockbands, aber wir sind einen anderen Weg gekommen. Mich nervt die ganze Postrock-Schiene inzwischen allerdings etwas. Ich glaube, es ist Zeit, sich neu zu orientieren. Es gibt eine Menge Bands, die jetzt da sind, wo wir mit der letzten Platte waren", findet Tom und trifft diese Aussage nicht ohne Stolz. Denn auch wenn seiner Band deshalb bisher der kommerzielle Durchbruch versagt blieb, allen anderen einen Schritt voraus zu sein, macht Quickspace offensichtlich Spaß.

Weitere Infos:
www.tkkc.freeserve.co.uk/quickspace.htm
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Pressefreigaben-
Quickspace
Aktueller Tonträger:
The Death Of Quickspace
(Domino Records/Zomba)
 

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