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05.06.2000
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FENCE

Schublade: Großartige Popmusik

Fence
Es ist die übliche Geschichte: Es treffen sich ein paar Freunde, sie stecken fest beim Abhängen und beschließen, Musik zu machen, um den Alltag mal etwas zu verschönern. Es ist das übliche Line-Up mit Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Und das alles findet auch noch in Belgien statt. Ist doch alles Pommes, oder?!? Neinneinnein, denn die vier Freunde, die man jetzt unter dem Namen Fence bestaunen kann, muß man einfach lieben, denn lange hat man nicht mehr so ein großartiges Popmusik-Album mit dem Titel "The Return Of Geronimo" gehört.

Was hat es denn eigentlich mit diesem ominösen Geronimo zu tun? "Ein Freund von uns hatte einige Tiere in seinem Garten, der eigentlich schon ein kleiner Wald war, und dort gab es u.a. das Eichhörnchen Geronimo, die Kaninchen Carlos und Pedro und der Hirsch Marco. Als Geronimo gestorben ist, wurde er ausgestopft und steht nun im Wohnzimmer", meint die Band dazu. Lustige Geschichte, das. Überhaupt scheint der Spaß bei den Jungs an erster Stelle zu stehen, denn sie benutzen zum Beispiel die Song-Texte eigentlich nur wegen des Sounds der Worte, und wenn es schonmal ein Thema geben muß, dann doch bitte kurze lustige Geschichten über das Abhängen und natürlich Mädels. Daher sind die Songs im allgemeinen auch recht kurz - sie bewegen sich allesamt im 2-3-Minuten-Bereich. "Wir glauben an gute Songs, und das muß natürlich nicht heißen, daß sie länger als 2 Minuten sein müssen. Wir halten sie kurz, damit sie nicht langweilen. Wir machen lieber einen neuen Song, als daß wir Zeit investieren, um alte Songs länger zu machen. Das soll nicht heißen, daß wir absichtlich nur kurze Stücke schreiben, aber wenn ein Song fertig ist, dann ist er fertig.", so die Band über das alte Thema, daß in der Kürze oft die Würze liegt. Das kann sie aber auch nicht davon abhalten, auch mal den Drummer während der Übungsstunden zu nerven, und eine Melodie oder Stelle immer und immer zu wiederholen.

Fence
Der Songschreibeprozeß geht auch klassisch von statten - jemand hat eine Idee, die anderen stimmen mit ein, und ab geht der Song. Fence: "Meistens kommt der Einfluß von der eher gitarrenorientierten Seite unserer Plattensammlung, denn wir benutzen ja dieselben Instrumente - es ist also eher eine technische Sache." So bringen sie dann auch entsprechende Beispiele für die Band wichtiger Platten an den Tag - es fallen Namen wie Pavement, Built To Spill, Weezer, Sebadoh, Guns'n'Roses, und die Kollegen aus Belgien Metal Molly und Soulwax. Fence: "Wir haben mal als Support für Sebadoh in Belgien gespielt, und diesen Abend werden wir wohl niemals vergessen, denn Lou Barlow hat so eine herzzerreißende, dramatische Show geliefert, daß wir sprachlos waren." Live spielen sie überhaupt sehr gerne, denn klar: Das bringt auch jede Menge Spaß und Freibier. Wen sie denn mal auf ihrer Gästeliste haben möchten? Fence: "Jeder, der unsere Musik mag, denn unsere Show wird sie glücklich machen, wird uns glücklich machen und es würde eine große Party werden. Wenn da noch ein Platz frei wäre: Selma Hayek?" Gute Wahl. Sehr gut ist übrigens auch die bandeigene Website, die vom Gitarristen Lieven und Drummer Samuel gestaltet wird. Tourmäßig hoffen Fence gegen Ende des Jahres mal in Deutschland vorbeizuschauen. Darauf freuen wir uns natürlich alle. Bis dahin "The Return Of Geronimo" hören.

Weitere Infos:
www.fence.be
Interview: -David Bluhm-
Fotos: -Fence / Gie Knaeps-
Fence
Aktueller Tonträger:
The Return Of Geronimo
(Nois-O-Lution)
 

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