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08.04.2005
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THE TURBO A.C.'S

Hits & Hymnen

The Turbo A.C.'s
Bereits mit ihrem letzten Album "Automatic" sorgten The Turbo A.C.'s für Begeisterung, mit "Avenue X" setzen sie aber noch mal einen drauf und legen ein Surfpunk-Meisterwerk vor. Denn das Album strotzt vor - Achtung! Phrase! - Hits und Hymnen und weiß von vorne bis hinten zu gefallen.

"Ich bin mit dem Album auch sehr zufrieden und sehe in ihm eine Art Fortsetzung von 'Automatic'", lacht Sänger und Gitarrist Kevin Cole im Gespräch mit Gaesteliste.de. "Natürlich liebe ich alle Alben von uns, aber ich glaube, 'Avenue X' ist unsere beste Scheibe. Wir haben uns entwickelt, aber sind uns trotzdem treu geblieben. Außerdem dürfte es unser größten Spaß-Album überhaupt sein, denn wir hatten eine tolle Zeit und alles passierte sehr natürlich, was man glaube ich auch hört." In der Tat, "Avenue X" ist eines der fröhlichsten Alben der Turbos, es glänzt mit einem fast schon glücklichen Party-Charme, schnell kann man Songs wie den Titeltrack, das fulminante "Fistful Of Fury" oder "Anthem Of United Humanity" mitsingen und mächtig feiern. Doch gleichzeitig ist es auch sehr aggressiv und direkt und damit ungemein abwechslungsreich und hat somit alles, was ein gutes Album braucht. Und ist außerdem relativ frei von Klischees und absolut glaubwürdig. "Wir packen nur Songs auf das Album, von denen wir absolut überzeugt sind und die uns etwas bedeuten. Es sind Songs von uns, die wir lieben und die daher absolut echt sind. Wir haben keine Lust, mit Klischees zu spielen oder ihnen zu folgen, nur damit wir vielleicht etwas mehr auffallen. Das sollen andere Bands tun."

Wobei die Sache mit Klischees natürlich nur auf die Musik bezogen ihr Gültigkeit hat. Schließlich post das New Yorker Trio nicht nur liebend gern auf den Bühnen dieser Welt um die Wette, sondern packt auch konsequent Frauen auf ihre Cover. Natürlich auch diesmal. "Als Männer lassen wir uns natürlich von Frauen inspirieren", erzählt Kevin. "Ich denke nicht, dass das falsch ist. Schließlich sehen sie einfach besser als Kerle aus. Manche sagen zwar, wir machen das nur, damit es sexy aussieht, aber sie übersehen den Humor und den Hintergrund. Nimm zum Beispiel das aktuelle Girl mit dem Maschinengewehr in der U-Bahn. Das ist nicht nur ein Bild, sondern ein Symbol. Unser Bandname stammt aus dem Film 'The Warriors' und die 'Avenue X' ist eine Straße, die genau wie die U-Bahn in dem Film eine wichtige Rolle spielt. Es passt also zu uns und dem Album. Es ist eine Referenz und nur zum Teil ein Klischee. Dafür hätten wir das Mädchen in ein Auto setzen müssen."

Neu bei den Turbo A.C.'s ist, dass sie ein zweites Album auf dem selben Label veröffentlichen. Denn zuvor wechselte die Band fleißig ihre Arbeitgeber. "Bitzcore macht einfach einen guten Job", sagt Kevin. "Wir haben gar keinen großen Vertrag, alles lief per Handschlag und wir vertrauten uns, also gibt es keinen Grund zu wechseln. Als wir damals mit Nitro arbeiten, liefen einige Sachen schief, nun arbeiten wir verschiedenen Labels - in den USA mit Gearhead, in Japan mit einer japanischen Firma - zusammen und die Verantwortung liegt bei uns. Wir haben zwar mehr Arbeit, aber wir sind sehr glücklich mit der derzeitigen Situation." Dabei könnte die doch eigentlich besser sein. Kaum jemand, der sich für Punkrock begeistern kann, mag die Turbo A.C.'s nicht, jeder findet ihre Platte und Shows toll und trotzdem sind sie eindeutig Underground. Sie spielen in kleinen Clubs, verkaufen keine Millionen Platten und obwohl sie seit 1996 aktiv sind und nun ihr bereits fünftes Album veröffentlichen, lässt der große Durchbruch auf sich warten. "Ich bin sehr dankbar für das, was wir mit der Band erreicht haben und sehr dankbar für unsere Fans", stört sich Kevin daran aber gar nicht. "Erfolg ist für mich, gute Alben und Songs zu machen. Es gibt Leute, die verkaufen viel, haben aber eigentlich keine Ideen und Visionen. Darum sind wir gerade erfolgreich, weil ich sehr stolz bin, was wir mit den Turbo A.C.'s kreieren. Das ist wichtiger als der finanzielle Erfolg." Und doch ist er kein Punkrock-Polizist, der seinen Stil um keinen Preis teilen möchte. Er ist Musiker aus Leidenschaft: "Es ist doch toll, wenn immer mehr Leute unsere Musik kennen lernen würden und ich hätte kein Problem, wenn wir richtig groß werden würden. Denn die Welt sollte uns und unsere Songs kennen. Wenn sie Stil und Geschmack hätte. Aber das hat sie leider nicht immer..."

Geschmack haben die Veranstalter der "Weltturbojugendtage 2" bewiesen, als sie die Turbo A.C.'s für eine exklusive Show am 22. April in Hamburg verpflichtet haben. "Turbonegro sind schon großartig" freut sich Kevin auf das Mini-Festival. "Wir haben sie schon ein paar mal getroffen und sie sind wirklich nett. Zwar bin ich kein Mitglied der Turbojugend, aber uns verbindet doch schon alleine der Name. Es wird ein Turbo-Ding." Anschließend werden sie im Sommer durch deutsche Clubs touren und die Besucher auffordern, Mitglied der Turbo-Gang zu werden. Und wer die Turbo A.C.'s schon einmal live gesehen hat weiß, was Kevin meint...

Weitere Infos:
www.turboacs.com
www.indigo.de/unser_programm/940/
Interview: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-
The Turbo A.C.'s
Aktueller Tonträger:
Avenue X
(Bitzcore/Indigo)
 

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